Liebe Forumsgemeinde,
weiß jemand Rat, wie man am Besten die Räumung eines Ex-Bereichs (mit Kohlendioxidlöschung) sicherstellen kann?
Meine bisherigen Ideen hatten alle erhebliche Nachteile:
1. Unterschriftenlisten am Eingang: Erfordert eine hohe Disziplin der Personen.
2. Elektronische Erfassung beim Betreten und Räumung: Erfordert eine hohe Disziplin der Personen; der Ex-Bereich hat mehrere Eingänge und noch mehr Notausgänge; es müssen viele Meldeterminals, die an den Notstrom angeschlossen sind, errichtet werden
3. RFID-Technik: Sender und Empfänger müssen an den Notstrom/einen Akku angeschlossen sein; Verfolgung der Mitarbeiter verstößt womöglich gegen das Betriebsverfassungsgesetz (Arbeitgeber weiß, wer wann, wie lange, wo ist); Könnte die Funkfrequenz eine CO2-Löschung auslösen? Bei alten CO2-Anlagen in Verbindung mit Handys besteht eine gewisse Gefahr.
4. Kontrolle durch Räumungshelfer: Hohe Gefahr für diese Personen, sie begeben sich u.U. in den Gefahrenbereich
5. Vollständigkeit am Sammelplatz feststellen: Erfordert eine hohe Disziplin der Personen; sie müssen sich vor dem Betreten der Ex-Bereiche anmelden, danach abmelden; ansonsten weiß man nie, ob alle bei einem Alarm raus sind.
Hat jemand Erfahrungen mit derartigen Evakuierungen? Welche Regelungen gibt es?
Ich hoffe auf einen regen Austausch und gute Lösungen!
Lucy
Evakuierung von Ex-Bereichen
Re: Evakuierung von Ex-Bereichen
Ich gehe mal davon aus, das die optischen und akkustischen Warneinrichtungen für die Vorwarnzeit der Löschanlage ordnungsgemäß installiert sind?!!
Von daher gehe ich prinzipiell und aus Erfahrung (kann ganz schön kalt werden)davon aus, das die Mitarbeiter den Bereich schnellstens verlassen.
Regelmäßige Brandschutzunterweisungen finden doch bestimmt auch statt.
Lässt sich den festlegen, welche Personen der Fa. Zutritt zum Ex-Bereich haben und wenn ja, findet bei euch eine elektronische Zeiterfassung statt??
Fall ja, könnte man doch per EDV eine aktuelle Anwesenheitsliste zum Schadenszeitpunkt erstellen und diese mit den auf dem Sammelplatz befindlichen Personen abgleichen??
Von daher gehe ich prinzipiell und aus Erfahrung (kann ganz schön kalt werden)davon aus, das die Mitarbeiter den Bereich schnellstens verlassen.
Regelmäßige Brandschutzunterweisungen finden doch bestimmt auch statt.
Lässt sich den festlegen, welche Personen der Fa. Zutritt zum Ex-Bereich haben und wenn ja, findet bei euch eine elektronische Zeiterfassung statt??
Fall ja, könnte man doch per EDV eine aktuelle Anwesenheitsliste zum Schadenszeitpunkt erstellen und diese mit den auf dem Sammelplatz befindlichen Personen abgleichen??
Re: Evakuierung von Ex-Bereichen
@Brocke
Um den Ex-Bereich betreten zu können ist eine Freischalten des Firmenausweises nötig. Eine elektronische Zeiterfassung gibt es auch, aber beide Systeme sind nicht miteinander gekoppelt. Welche Hersteller bieten so etwas an?
Gruß
Lucy
Um den Ex-Bereich betreten zu können ist eine Freischalten des Firmenausweises nötig. Eine elektronische Zeiterfassung gibt es auch, aber beide Systeme sind nicht miteinander gekoppelt. Welche Hersteller bieten so etwas an?
Gruß
Lucy
Re: Evakuierung von Ex-Bereichen
Wie wärs denn mit etwas "altbackenem", daß in den täglichen Ablauf integriert ist?
Beispielsweise eine mit den Namen der Mitarbeiter Beschriftete Tafel vor dem Haupteingangsbereich, an der nochmals (andersfarbige) mit Namen beschriftete Etiketten hängen. Beim Betreten ist das Etikett (Plastikanhänger o.ä.) mitzunehmen, beim Verlassen wieder hinzuhängen.
Bei Räumungsalarm muß der Erste, der diesen Ausgang benutzt die Tafel mit zum Sammelplatz nehmen. Dort werden die Etiketten wieder angehängt.
Fehlende Mitarbeiter sieht man innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne auf einen Blick.
Auch Fremdfirmenmitarbeiter / Besucher können per temporärer Zuweisung von numerierten Etiketten integriert werden.
Vorteile: Kein Strom nötig / einfach / innerhalb der Tagesroutine / geringe Kosten
Nachteile: Bereich muß durch einen Eingang betreten werden / Funktioniert nur bei einer Überschaubaren Anzahl Mitarbeiter
Beispielsweise eine mit den Namen der Mitarbeiter Beschriftete Tafel vor dem Haupteingangsbereich, an der nochmals (andersfarbige) mit Namen beschriftete Etiketten hängen. Beim Betreten ist das Etikett (Plastikanhänger o.ä.) mitzunehmen, beim Verlassen wieder hinzuhängen.
Bei Räumungsalarm muß der Erste, der diesen Ausgang benutzt die Tafel mit zum Sammelplatz nehmen. Dort werden die Etiketten wieder angehängt.
Fehlende Mitarbeiter sieht man innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne auf einen Blick.
Auch Fremdfirmenmitarbeiter / Besucher können per temporärer Zuweisung von numerierten Etiketten integriert werden.
Vorteile: Kein Strom nötig / einfach / innerhalb der Tagesroutine / geringe Kosten
Nachteile: Bereich muß durch einen Eingang betreten werden / Funktioniert nur bei einer Überschaubaren Anzahl Mitarbeiter
Re: Evakuierung von Ex-Bereichen
@Marcus Michel
Danke für den Vorschlag, aber dieser kommt leider meinem unter "1" nahe.
Bei vier möglichen Eingängen müsste diese Tafel an jedem Eingang stehen.
Was ist, wenn eine Person die Karte/das Etikett vergisst?
Unser Standort hat 1000 Mitarbeiter von denen rund 50 Personen einen Zugang zum Ex-Bereich haben. Bei einer gemeinsamen Regelung wird dies wahrlich unübersichtlich.
Die restlichen Bereiche sind über geschulte Räunungshelfer und zugeteilte Räumungszonen abgedeckt (was funktioniert).
Trotz meines Einwands sollte keiner müde werden, seine Vorschläge hier zu unterbreiten.
Grüße
Lucy
Danke für den Vorschlag, aber dieser kommt leider meinem unter "1" nahe.

Bei vier möglichen Eingängen müsste diese Tafel an jedem Eingang stehen.
Was ist, wenn eine Person die Karte/das Etikett vergisst?
Unser Standort hat 1000 Mitarbeiter von denen rund 50 Personen einen Zugang zum Ex-Bereich haben. Bei einer gemeinsamen Regelung wird dies wahrlich unübersichtlich.
Die restlichen Bereiche sind über geschulte Räunungshelfer und zugeteilte Räumungszonen abgedeckt (was funktioniert).
Trotz meines Einwands sollte keiner müde werden, seine Vorschläge hier zu unterbreiten.

Grüße
Lucy
Re: Evakuierung von Ex-Bereichen
Was zumindest am CERN teilweise gemacht wird: Zugang nur mit Schlüssel am Eingang. Geht natürlich auch für mehrere Türen, wenn man identische Schließzylinder besorgt.
Die Räumlichkeiten sind nur per Schlüssel zu betreten, beispielsweise mittels Tür mit Knauf statt Klinke. Am Eingang sind ABGEZÄHLTE Schlüssel an einem Schlüsselbrett o.ä. vorhanden (ob die Leute dann noch eine Sonderberechtigung brauchen, um an den Schlüssel zu kommen, ist wieder eine andere Sache, aber auch realisierbar).
Die Leute nehmen also den Schlüssel mit, um reinzukommen. Beim Rausgehen (oder bei der Evakuierung) wird der Schlüssel wieder ans Schlüsselbrett gehängt bzw. bei der entsprechenden Stelle abgegeben.
Hängen alle Schlüssel an den Schlüsselbrettern, kann eigentlich keiner drin sein. Fehlt ein Schlüssel, muss nochmal nachgesehen werden.
Das kann man sicher auch so organisieren, dass das Schlüsselbrett zum Sammelpunkt mitgenommen werden kann. WER da im Bereich ist, sollte für die Rettungskräfte ja erst mal egal sein...
Pannenpotential sehe ich eher darin, dass jemand den Schlüssel vergisst, wieder ranzuhängen...
Und wer mit wem anders reingeht, ohne einen Schlüssel mitzunehmen, kriegt beim ersten Mal einen Hinweis auf die Gefahr, der er sich aussetzt, beim zweiten mal eine Abmahnung. Und ist natürlich selbst Schuld, wenn er dann nicht vermisst wird.
Die Räumlichkeiten sind nur per Schlüssel zu betreten, beispielsweise mittels Tür mit Knauf statt Klinke. Am Eingang sind ABGEZÄHLTE Schlüssel an einem Schlüsselbrett o.ä. vorhanden (ob die Leute dann noch eine Sonderberechtigung brauchen, um an den Schlüssel zu kommen, ist wieder eine andere Sache, aber auch realisierbar).
Die Leute nehmen also den Schlüssel mit, um reinzukommen. Beim Rausgehen (oder bei der Evakuierung) wird der Schlüssel wieder ans Schlüsselbrett gehängt bzw. bei der entsprechenden Stelle abgegeben.
Hängen alle Schlüssel an den Schlüsselbrettern, kann eigentlich keiner drin sein. Fehlt ein Schlüssel, muss nochmal nachgesehen werden.
Das kann man sicher auch so organisieren, dass das Schlüsselbrett zum Sammelpunkt mitgenommen werden kann. WER da im Bereich ist, sollte für die Rettungskräfte ja erst mal egal sein...
Pannenpotential sehe ich eher darin, dass jemand den Schlüssel vergisst, wieder ranzuhängen...
Und wer mit wem anders reingeht, ohne einen Schlüssel mitzunehmen, kriegt beim ersten Mal einen Hinweis auf die Gefahr, der er sich aussetzt, beim zweiten mal eine Abmahnung. Und ist natürlich selbst Schuld, wenn er dann nicht vermisst wird.
Re: Evakuierung von Ex-Bereichen
Für die Stammbelegschaft tut es in der Regel auch eine Magnettafel,mit:
anwesend,
abwesend,
kurzfristig außer Haus
Betriebsfremde haben sich im Meisterbüro oder beim Betriebsleiter an und abzumelden.
Die Benutzung erfordert, wie du sagst, Disziplin dafür hat aber der Betriebsleiter zu sorgen (auch mittels arbeitsrechtlicher Konsequenzen).
Im Produktionsbetrieb kann man es zudem über die An- oder Abwesenheit der Totmannwarner an der Sammelstelle sehen in der chemischen Industrie funktioniert das ganz gut.
anwesend,
abwesend,
kurzfristig außer Haus
Betriebsfremde haben sich im Meisterbüro oder beim Betriebsleiter an und abzumelden.
Die Benutzung erfordert, wie du sagst, Disziplin dafür hat aber der Betriebsleiter zu sorgen (auch mittels arbeitsrechtlicher Konsequenzen).
Im Produktionsbetrieb kann man es zudem über die An- oder Abwesenheit der Totmannwarner an der Sammelstelle sehen in der chemischen Industrie funktioniert das ganz gut.
Re: Evakuierung von Ex-Bereichen
Vielleicht gibt es auch eine Möglichkeit über Wärmesensoren / Kamera zu detektieren.
Die bei arbeitsschutzrechtlichen Bedenken nur bei Auslösung der CO² scharf geschaltet wird. Der Vorteil ist, das man gleich weiß, wo man die Person oder das Schadensfeuer suchen muss.
Die bei arbeitsschutzrechtlichen Bedenken nur bei Auslösung der CO² scharf geschaltet wird. Der Vorteil ist, das man gleich weiß, wo man die Person oder das Schadensfeuer suchen muss.
Re: Evakuierung von Ex-Bereichen
Hallo,
ich sehe die Sachlage wie folgt:
Es wird über das Exschutzdokument und die Brandschutzordnung eine feste Regelung für die Evakuierung vorgegeben.
Hierbei wird ein Verfahren festgelegt, z.B. Schlüssel zum Ex Bereich oder das schon beschriebene Verfahren mit Magnettafel oder Plastikkarten.
Das Ganze ist als Arbeitsanweisung zu verstehen, die von den Beschäftigten befolgt werden muss.
Die möglichen Gefahren bei Nichtbefolgung sind in der dokumentierten Unterweisung / Schulung der Beschäftigten deutlich zu machen.
Voraussetzung ist natürlich die sachgerechte Installation sowie die opt. und akustische Warnung, inkl. Auslöseverzögerung der Löschanlage.
Ich denke, dass dadurch eine ausreichende Sicherheit der Mitarbeiter gegeben ist. Hält sich ein Mitarbeiter nicht an die Vorgaben, so verstößt er gegen bestehende Arbesitsschutzbestimmungen und handelt damit wahrscheinlich grob fahrlässig.
Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin immer dafür, ein größt mögliches Sicherheitsniveau umzusetzen, jedoch muss man sich fragen, wie weit man in bestimmten Bereichen gehen will / kann....
ich sehe die Sachlage wie folgt:
Es wird über das Exschutzdokument und die Brandschutzordnung eine feste Regelung für die Evakuierung vorgegeben.
Hierbei wird ein Verfahren festgelegt, z.B. Schlüssel zum Ex Bereich oder das schon beschriebene Verfahren mit Magnettafel oder Plastikkarten.
Das Ganze ist als Arbeitsanweisung zu verstehen, die von den Beschäftigten befolgt werden muss.
Die möglichen Gefahren bei Nichtbefolgung sind in der dokumentierten Unterweisung / Schulung der Beschäftigten deutlich zu machen.
Voraussetzung ist natürlich die sachgerechte Installation sowie die opt. und akustische Warnung, inkl. Auslöseverzögerung der Löschanlage.
Ich denke, dass dadurch eine ausreichende Sicherheit der Mitarbeiter gegeben ist. Hält sich ein Mitarbeiter nicht an die Vorgaben, so verstößt er gegen bestehende Arbesitsschutzbestimmungen und handelt damit wahrscheinlich grob fahrlässig.
Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin immer dafür, ein größt mögliches Sicherheitsniveau umzusetzen, jedoch muss man sich fragen, wie weit man in bestimmten Bereichen gehen will / kann....