Brandschutzforum.net

Hallo Zusammen,
vor kurzem kann es bei einer Kundschaft (Klinik) zu einem Brandfall auf einer Station. Ein Akku im Monitor eines mobilen Visitenwagens wurde überhitzt und es kam infolge dessen zu einem Brandfall. Durch das schnelle Eingreifen des Stationspersonals (Evakuierung und Brandbekämpfung) konnte das Schadensereignis schnell eingedämmt werden. Durch die vorhandene aufgeschaltete BMZ wurde die örtliche Feuerwehr schnell alarmiert und übernahm die Einsatzleitung. Somit hat der vorbeugende und abwehrende Brandschutz hervorragend funktioniert.

Dennoch bleibt die Frage, warum ist der Akku durchgegangen?

Das elektr. Betriebsmittel (Monitor) wurde gemäß DGUV V3 überprüft. Wobei hier nur das Netzteil überprüft wird.
-> Gibt es eine Möglichkeit/Prüfverfahren einen Lithium-Ionen Akku einzeln zu überprüfen (ähnlich wie DGUV V3 Prüfung)?

Der Kontakt zum Hersteller wurde bereits hergestellt. Es wurden ein paar Infos/Empfehlungen und Datenblätter zugeschickt... Meines Erachtens ist das viel zu wenig. Vom gleichen Hersteller befinden sich mehrere baugleiche Visitenwagen mit den selben Akkus in der Klinik.

Seitens der Klinikleitung wird ein Sachverständigengutachten gefordert. Von meiner Seite eine sehr gut Idee. Dennoch fehlen mir hier die Connections...
Kann mir hier jemand empfohlen werden?

Mit freundlichen Grüßen
Benedikt Hackl

Schwieriges Thema: Aussage der BF HH: Je mehr Akkus, desto mehr Brände. (Hamburger Abendblatt Artikel 25.07.20223)
Es gibt einige Meldungen über spontane Entzündungen (?Sommer=hohe Temperaturen?)
"Das Problem reift beim Kunden, bis es Lösungen gibt." (freies Zitat)

Leider habe ich keine direkten Hilfehinweise für Dich.

Grüße
Brandschutz_mann

Üblicherweise setzen die Versicherungen nach eine Brandschaden einen Sachverständigen ein; ebenso die Kriminalpolizei.
Es gibt auf dem Markt auch freie Sachverständige, empfehlen kann ich aber mangels Erfahrungen niemanden.

Hinweise gibt es noch im VdS-Merkblatt 3103 https://shop.vds.de/publikation/vds-3103

Außerdem veranstaltet der VdS auch eine Fachtagung zu diesem Thema https://bildung.vds.de/de/brandschutz/lithium-batterien-herausforderung-fuer-den-brand-und-arbeitsschutz/12951

Gruß
C. Lammer

Abgesehen vom Brand befinden wir uns ja in einem (europäischen) Markt mit vielen Regeln. Von daher wäre ein Ansatzpunkt, inwiefern diese vom Inverkehrbringer des Produktes eingehalten wurden/werden - Stichworte Risikoanalyse etc.
Speziell zum Akku stellt sich die Frage, welche Normen und Nachweise dieser erfüllt (siehe z.B. UL9540A etc.), und wie er in das System eingebunden ist (Lademanagement etc.)
Spannendes Thema...

Gruß
RKo