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Fuge an Brandschutzklappe

Verfasst: So 13.12.2009 16:27
von Leon
Hallo,

bei einem unserer Bauvorhaben (Tiefgarage) wurden 14 Brandschutzklappen innerhalb von feuerwiderstandsfähigen Wänden an die Lüftungsleitung angeschlossen. Um die Durchbrüche zu schließen hat der Maurer Sie mit Mörtel per Kelle zu geworfen. Weil er nicht viel Platz hatte sind einige Fugen nicht richtig verschlossen worden. Zum Beispiel über der Klappe knapp unter der Decke. Hier sind zahlreiche Lücken in der Fuge. Das was zu sehen ist sieht wie eine Kraterlandschaft aus. Der Maurer hat eingestanden dass er es nicht besser verschließen kann, weil er nicht überall die Kelle zwischen bekommt. Wir das immer so gemacht? Hat jemand eine Idee wie man das besser zu kriegt? Hat die Fuge Auswirkungen auf den Brandschutz?

Für eine schnelle Antwort wäre ich dankbar!

Leon

Re: Fuge an Brandschutzklappe

Verfasst: So 13.12.2009 21:52
von Frank_Borgert
Hallo Leon,
natürlich hat die Fuge auch Auswirkung auf die Klappe, denn die bekommt ja u.U. im Brandfall nun nicht nur von einer Seite (also von innen), sondern auch von 2 Seiten die Temperatur und kann dadurch deutlich eher versagen.
In der Zulassung für die BSK muss drin stehen, wie die Restquerschnitte ausgeführt werden können / müssen. Es gibt Klappen, bei denen bis zu 3 Seiten nur mit Mineralwolle ausgestopft werden dürfen, wenn die angeschlossenen Leitungen bestimmte Anforderungen erfüllen. Aber das können und müssen Sie der ABZ u.U. i.V. mit der Einbauanleitung des Herstellers entnehmen.

Viele Grüße,
Frank Borgert

Re: Fuge an Brandschutzklappe

Verfasst: So 27.12.2009 14:43
von zelenka
Hallo Leon,

Frank Borgert hat Recht.

Der Verschluss des Ringspaltes hat eine entscheidende Bedeutung für den Brandschutz.
Durch den mangelhaften Verschluss kann die BSK im Brandfall früher versagen.
Mögliche Öffnungen innerhalb der feuerwiderstandsfähigen Wände wirken dem raumabschließenden Prinzip entgegen. Im Brandfall ist eine Übertragung von Feuer und Rauch in angrenzende Brandabschnitte nicht auszuschließen.

Die Ausbildung der Fugen / Ringspaltes ist in den amtlichen Nachweisen der Brandschutzklappen deffiniert. Je nach Klappenhersteller unterschiedlich.
Ein Ausstopfen mit Mineralwolle Schmelzpunkt über 1000°C ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Hierbei muss die Rohdichte unbedingt beachtet werden. Dieses Details wir ebenfalls in den Nachweisen (ABZ) der Klappenhersteller beschrieben.

Innerhalb von Massivbauwänden ist der Ringspalt hohlraumfrei zu verpressen.
Dies sollte unbedingt maschinell erfolgen und niemals mit der Kelle ausgeführt werden.
Lücken in der Fuge deuten in der Regel auf einen mangelhaften Verschluss hin.
Mangelhaft ausgeführte Fugen müssen ausgestemmt und neu verschlossen werden.
Maurer, die sich während der Arbeit die Karten legen sollten die Finger davon lassen.

Viele Grüße

Zelenka

http://brandschutz.aero/brandschutz_leistung_verpressen_bsk.html
http://www.verpressen-von-brandschutzklappen.de
http://www.vermoerteln-von-brandschutzklappen.de