Brandschutz in Doppelböden unter Reinstraumbedingungen

Gefahrenmeldeanlagen, Löschanlagen, RWA, Feuerlöscher, Hydranten, FSA etc.
Klepke

Brandschutz in Doppelböden unter Reinstraumbedingungen

Beitragvon Klepke » Mi 07.07.2004 14:36

Hallo zusammen,

wer hat Erfahrungen mit Löschanlagen in Doppelböden (>20cm), die unter Reinstraumbedingungen funktionieren müssen.
Gefordert wurde bei unserem Bauantrag eine Sprinkleranlage.
Aufgrund der hohen Luftgeschwindigkeit in Reinräumen, wird die Schmelzwärme für den Sprinklerkopf unserer Meinung nach wahrscheinlich nicht erreicht. Die Behörde verlangt dies trotzdem, es sei denn, man könnte andere Lösungsmöglichkeiten aus genehmigten Verfahren vorschlagen.

Zusätzlich werden auch noch Rauchansaugmelder eingebaut. Eine Werkfeuerwehr ist nicht vorhanden.

MfG
Ingo Klepke
Zuletzt geändert von Klepke am Do 08.07.2004 13:35, insgesamt 1-mal geändert.

Firehead

Brandschutz in Doppelböden

Beitragvon Firehead » Do 08.07.2004 14:27

Hallo Herr Klepke,

Erfahrungen in diesem Beeich haben wir nicht gerade, aber meines Erachtens macht eine Sprinklerung im Doppelboden bei der von Ihnen beschriebenen Problematik nur Sinn, wenn es sich um eine sogenannte Trockenanlage mit offenen Sprinklerköpfen handelt, die über die RAS (Rauchansaugsyteme = Melder) ausgelöst wird.
Die Schmelztemperatur spielt hier dann keine Rolle.

Sollte der Doppelboden vollkommend dicht sein, wäre evtl. auch über eine stationäre Objektschutzanlage (Gasanlage - FM200, Inergengase etc.) nachzudenken. Auch für diesen Fall würde die Auslösung über RAS erfolgen.

Grüsse aus München

Thomas Scheid

Frank Fleischhauer

Beitragvon Frank Fleischhauer » Do 08.07.2004 18:33

Hallo Herr Klepke, hallo Herr Scheid,
eine Trockensprinkleranlage halte ich gerade im Reistraumbereich für nicht sinnvoll. Die Folgeschäden durch Wasser sind vermutlich riesig. Bei Einsatz z. B. eines RAS-Systemes macht hingegen eine Inergen-, CO2- oder Sickstofflöschanlage Sinn. Hierzu muss nur mit Branderkennung die Lüftung des Doppelbodens abgestellt werden. Der Doppelboden darf im übrigen zumindest gar nicht dicht sein, da andernfalls eine Verdrängung der vorhandenen Luft und damit das Löschen gar nicht möglich ist bzw. es zu Schäden an der Bausubstanz aufgrund des sich aufbauenden Überdruckes kommt. Ein Entweichen des Löschgases nach oben ist im übrigen insbesondere bei CO2-Anlagen nicht zu befürchten, da das Löschgas schwerer als Luft ist. Und bei den anderen Gasen muß lediglich für die erforderliche Haltezeit die nötige Löschmittelmenge vorgehalten werden. Dieses ist aber im Gegensatz zur Anlagentechnik nicht so teuer, dass es bei Reinstraumtechnik ins Gewicht fallen würde. Hier kann Ihnen sicherlich ein Fachplaner für technische Brandschutzanlagen bzw. eine Errichterfirma weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen,
F. Fleischhauer