Brandschutzforum.net

Hallo zusammen,

ich habe Mitte 2014 meine Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten abgeschlossen und soll nun unseren Brandschutzbeauftragten unterstützen.
Bei uns im Unternehmen wird gerade das Dach saniert und so werden auch neue RWA eingebaut.
Die Gemeindefeuerwehr hat den Wunsch dass die RWA, welche über Thermoelement automatisch öffnen (Forderung Sachversicherer) zur gezielte Rauchleitung bei Bedarf durch die Feuerwehr geschlossen bzw. geöffnet werden können.
Prinzipiell sollte dies möglich sein, es stellt sich nun aber die Frage wie die elektrischen Leitungen für diese RWA-Gruppen ausgelegt werden müssen.
Kann mir jemand sagen welche Feuerwiderstandsklasse für die Leitungen berücksichtigt werden muss bzw. wo ich dies Nachlesen kann?

Viele Grüße

Markus

Hallo,

irgend etwas stimmt bei Ihren Angaben nicht. Wenn Ihr Versicherer Themoelemente fordert, muss es sich um eine pneumatische Anlage mit Druckluft handeln. Dabei gibt es keine Kabel. Soll es jetzt eine Anlage mit Elektromotor sein, einfach mal in der Muster-Leitungsanlagenrichtlinie nachschauen.

Bei Rückfragen einfach melden.

Gruß

Feuerteufel

Hallo Markus,

die beiden Forderungen schließen sich aus; entweder habe ich eine Zwangsöffnung (thermisch) oder eine wiederverschließbare Anlage. Wenn der Versicherer "auf" fordert, kann die Feuerwehr nicht "zu" machen. Diese Fragestellung muss unabhängig von technischen Lösung geklärt werden.

Technische Lösungen gibt es mehrere. Zum Beispiel eine pneumatische Ausführung; hier wird das manuelle Auf- und Zufahren über Druckluftflaschen (i.d.R. CO2-Patronen) realisiert. Hier gibt (gab?) es auch die Möglichkeit, die Antriebe selbst mit einem Thermo-Auslöseelement auszustatten. Bekommt dieses Temperatur, wird die RWA geöffnet und die "Flaschensteuerung" damit quasi übersteuert. Die Flaschensteuerung ist dann wirkungslos.

Bei der elektrischen Variante müssen Thermomelder installiert werden. Die Frage der Verkabelung hängt nun auch von der Beantwortung Eingangsfrage ab. Hat die "Zwangsöffnung" der Versicherung Vorrang, kann u.U. die Verkabelung ohne Funktionserhalt erfolgen, wenn diese nicht den kritischen Temperaturen ausgesetzt wird. Eine Verkabelung mit Funktionserhalt macht aber auch nur dann Sinn, wenn die Antriebe dies auch abkönnen und nicht vorher versagen.

Noch ein Hinweis:
Für die rein thermische Öffnung setzen manche Sachverständige und/oder Planer auch Lichtkuppel etc. an, die bei thermischer Belastung "wegschmelzen" und damit zwangsweise den Wärmeabzug freigeben. Dann ist ein Schließen, wie es die Feuerwehr möchte, unmöglich.

Gruß
C. Lammer