Brandschutzforum.net

Hallo in die Runde,

als BSB mit noch wenig Erfahrung betreue ich einen als Sonderbau eingestuften Komplex bei dem kürzlich eine nicht aufgeschaltete BMZ eingebaut wurde (Wohnbereich, Bürobereich, Laborbereich, Schreinerei). Nach dem es bei den letzten Bauarbeiten duch Staubentwicklung zu zwei Fehlalarmen gekommen ist hat die Schreinerei ebenfalls im normalen Arbeitsbetrieb schon zwei Alarme verursacht. Auslöser war Staubentwicklung (Filterreinigen der Absauganlage - Holzstaub).
Die Rauchmelder gehören in diesem Fall zur Baugenehmigung und sind Pflichtbestandteil...
Gibt es Kombimelder (Rauchmelder Hitzemelder) bei denen sich der Rauchmelder vorrübergehend abschalten lässt (Bei staubintensiven Arbeiten - Filterreinigung der Absauganlage) bei dem aber z.B. der Wärmemelder aktiv bleibt oder die sich automatisch nach z.B. 10 Minuten wieder einschalten.
Da das ganze hier codierte Melder auf einem Ring sind lassen sich die Melder ja nicht einfach so ausschalten.
Die Schreinerrei besteht aus einem einzigen Raum mit 4 Meldern bei geringer Deckenhöhe (ca. 2,5m)

Gerne auch andere Lösungsvorschläge

Dank und Gruß
Strohhaus

Hallo,

aus der Ferne ist dies nicht ganz so einfach zu beantworten. Möglich ist (fast) alles; es muss nur jemand bezahlen ...

Grundsätzlich sehe ich für Ihr Problem zwei Strategien; eine organisatorische und eine technische.

Im ersten können Sie bei jeder "staubentwickelnden" Arbeit die Melder abschalten; inwieweit sich das mit Ihrer Genehmigung vereinbaren lässt bzw. welche Ersatzmaßnahmen Sie ergreifen müssen, müssten Sie dann klären. Außerdem ist eine zusätzliche Abdeckung der Melder sinnvoll, da der Staub ja sonst trotzdem in den Melder eindringt.


Kombimelder Rauch-Wärme gibt es. Hier wird in der Regel über die Temperatur die Empfindlichkeit des Rauchteil gesteuert. Auch eine Abschaltung des Rauchteils ist möglich. Hierbei ist aber zu beachten, dass sich bei reinem Wärmeanteil die Überwachungsflächen je Melder auf ein Drittel reduzieren; Sie benötigen also die 3-fache Anzahl an Meldern für die gleiche Fläche. Außerdem besteht auch das vor beschriebene Problem, dass die Stäube trotzdem in die Messkammer gelangen.

Eine andere Möglichkeit wäre, die Rauchmelder gegen einen linienförmigen Wärmemelder zu tauschen. Damit würden die Täuschungsalarme reduziert und das Problem mit den Stäuben in der Messkammer würde entfallen. Ob sich diese Variante für Sie anbietet, kann ich ohne Objektkenntnis nicht sagen.

Wenn es bei der Raucherkennung bleiben soll, gibt es auch die Möglichkeit, Ansaugrauchmelder zu verwenden, vor deren Auswerteeinheit entsprechende Filtersysteme eingebaut sind.

Bei einigen Herstellern kann man auch die Detektionseigenschaften der Melder anpassen; das muss aber von einem Fachmann vor Ort geklärt werden.

Gruß
C. Lammer

Hallo,

Strohhaus hat geschrieben: Nach dem es bei den letzten Bauarbeiten duch Staubentwicklung zu zwei Fehlalarmen gekommen ist Strohhaus

Vorschlag: ähnlich eines Heißarbeitserlaugnisscheins, ein organisatorisches Verfahren festlegen, welches Abschaltung einzelner Melder im Baustellenbereich und Ersatzmaßnahmen vorsieht.
evtl. gibt es auch ein Rauchmelderabdecksystem zum Schutz der Melder

Strohhaus hat geschrieben:hat die Schreinerei ebenfalls im normalen Arbeitsbetrieb schon zwei Alarme verursacht. Auslöser war Staubentwicklung (Filterreinigen der Absauganlage - Holzstaub)

Ich würde überlegen (lassen) ob nicht durch eine Änderung des Reinungsverfahrens die Staubbelastung reduziert.
Damit würde auch die bei der Reinigung (aus der ferne betrachtet) potentielle Gefahr einer Staubexplosion
und generell die Belastung der Gerätschaften gemindert.

Erstmal herzlichen Dank für die hilfreichen Zeilen, melde mich wieder
Gruß
Strohhaus