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neuinstallierte Sprinkleranlagen - Auslösung nach 3 Wochen ?

Verfasst: Di 01.04.2008 14:21
von Weidemann
Auslösung eines Sprinklerkopfes 68 Grad nach 3 Wochen Inbetriebnahme ?
Aus einem Gespräch mit einem Sachverständigen und der Regulierung eines Sprinkler-Leckage-Schadens wurde mir bekannt, daß es offenbar ein ungeklärtes Phänomen geben soll, daß Sprinkler in Anlagen, die etwa 3 Wochen neu im Betrieb sind, auslösen. Regresse sind dann sicherlich schwierig, weil das Glasröhrchen zerborsten ist und man z.B. Lufteinschlüsse nicht mehr sehen kann.
Kennt jemand einen Sachverständigen, der Sprinkleranlagen bewertet ?
Wer hat schon ähnliche Erfahrungen gesammelt ?

Problemstellung nicht bekannt

Verfasst: So 06.04.2008 14:48
von Koch
Hallo Herr Weidemann,

entsprechende Fehlauslösungen an Sprinkleranlagen sind mir nicht bekannt und in meinem bisherigen Berufsleben auch nicht vorgekommen.
Weder in meiner 3 jährigen Tätigkeit als Projektleiter für Wasserlöschanlagen bei einer Sprinklerfirma noch in den Letzten 10 Jahren als Betreiber von mittlerweile ca. 100.000 Sprinkler. Hiervon sich 50.000 Sprinkler mit verschiedenen Sprinklerzentralen in diesen 10 Jahren neu errichtet worden.

Ich werde mich trotzdem bei meinen Kollegen umhören und nochmals melden.

Verfasst: Mo 07.04.2008 18:53
von Logiker
Hallo,

ja, so etwas ist bekannt (im groben natürlich).

Denn in der Regel kümmert sich einfach in den ersten Wochen niemand um die Anlage, bis es dann eben mal rummst.

Es ist bspw. unklar, wann den nun der Errichter abtritt und der Betreiber ran muss.
Die Einweisung hat bspw. noch nicht stattgefunden.
Der Hausmeister fühlt sich bspw. für solche Tätigkeiten unterbezahlt / unterqualifiziert oder hat sich eh noch nie um so etwas "gefährliches" gekümmert.
Der Cheff will einen bspw. nicht ranlassen, weil es sonst evtl. Probleme mit der Gewährleistung (implizite Abnahme / Inbetriebnahme ...) gäbe.
Auch Sabotage ist nicht immer auszuschließen.

Sehr oft, sind einfach die automatischen Nachspeiseeinrichtungen für die Trockenanlagen nicht betriebsbereit, manuell abgeschiebert, falsch eingestellt, wegen Sicherungsfall ausgefallen ...
Hier sind eben - insbesondere in der Anfangsphase - tägliche Begehungen vorgesehen. Nur wer macht die (in den ersten Wochen) korrekt?

Nun mal ernst:
Wenn es ein systematisches, physikalisches Problem mit den Sprinklerköpfen gäbe, dann müsste bspw. der Hersteller der Sprinklerköpfe eben diese zuvor 4 Wochen lang unter Druck zwischenlagern, bevor er sie ausliefert.
Oder der Errichter müsste ein entsprechendes Warnblatt herausgeben oder die Sprinkler vorerst nur mit Luft beaufschlagen etc...

Das ganze klingt demnach eher nach der "Spinne in der Yukka-Palme" oder nach einem billigen Spruch, um sich aus der Verantwortung zu stehlen.

Die Chance, im Nachhinein die wahren Gründe zu eruieren, erachte ich als sehr gering, insofern nicht tatsächlich eine Schädigung am Sprinklerkopf erkennbar ist. Aber wer hierfür verantwortlich ist (Hersteller, Stapelfahrer, Bauarbeiter, Saboteur, Zufall) sei mal dahingestellt...

Von daher kann ich nur auf eine korrelierende Erfahrung mit den Erkenntnissen von Herrn Koch verweisen.

Ihr Logiker, der sich seit 9 Jahren professionell mit der sicherheitstechnischen Bewertung von Sprinkleranlagen beschäftigt, hier aber nur seine kostenfreie persönliche Meinung ohne Anspruch auf Richtigkeit / Vollständigkeit / Haftbarkeit wiedergibt...