Diskussion um den externen BSB

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Falk_HL
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Diskussion um den externen BSB

Beitragvon Falk_HL » Di 15.07.2003 1:00

Nachdem wir im Vorstand schon eine recht ausgewachsene Diskussion geführt haben, leider bisher ohne Endergebnisse aber mit einer deutlichen Tendenz, möchte ich hier in diesem Forum die Frage nach dem externen BSB neu aufleben lassen.

Dabei hoffe ich auf eine rege Beteiligung schon deshalb, weil ich davon ausgehe, dass dieses Thema in all seiner Tragweite auch deutliche Auswirkungen auf den BSB in Zukunft haben wird.

Das Stichwort dabei heißt Outsourcing: Auch die Themen des Brandschutzes, d. h. der Brandschutz im Allgemeinen gehört zu den Kostenstellen die verhältnismäßig schwierig zu kalkulieren sind und gleichzeitig nicht gerade ungewichtig erscheinen. Ein Grund für viele Unternehmen hier Dienstleistungen einzukaufen um Kosten zu senken. Frage: ist das realistisch oder Wunschdenken?

Die eigentliche Frage dabei ist, ob ein BSB in seiner ganzen Funktion als Dienstleistung einzukaufen ist???

Was sind die Funktionen eines BSB?

Genau hier gehen schon die Diskussionen weit auseinander. Während die Einen den BSB in einer Stabsstelle im Leistungsumfang eines Ingenieurs gleichwertig sehen, meinen Andere das übersteigt bei weitem die Aufgaben eines BSB.

Grundsätzlich kann ich beide Meinungen durchaus folgen, allerdings werden die Betrachtungen um so mehr verwaschener (unstimmig), je länger eine BSB sich in der Praxis bewährt und mit seinen Aufgaben wächst. Weiterbildung dabei vorausgesetzt!

Nun, dennoch gilt es herauszufinden, ob es einen externen BSB in Reinheit geben kann?

Ist es nicht so, dass gerade bei externen BSB trotz allem Ansprechpartner vor Ort vorhanden sein müssen und müssen jene Ansprechpartner nicht auch eine gewisse Grundkenntnis mitbringen?

Naja wie dem auch sei, ich möchte es gern herausfinden und hoffe auf eure Beiträge. Stellt bitte auch Fragen zu diesem Thema, schreibt eure Gedanken nieder, denn jeder Einzelne dazu führt uns ein Stückchen weiter. Ich habe hier bewusst noch keine weiteren Kommentare abgegeben, aber seid euch sicher die kommen!

Also viel Spaß beim tippen :)
Zuletzt geändert von Falk_HL am Mi 16.07.2003 15:43, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße FH

Rupp

Beitragvon Rupp » Di 15.07.2003 1:00

Hallo Falk,

1. zu erst muß die Versicherungswirtschaft für einen externen BSB ihre Zustimmung geben. Hierfür könnte man ja mal eine Anfrage starten.

2. ist es sicherlich von der Größe des Unternehmens und der versicherten Summe abhängig.

Wie deine Statistik schon belegt hat sind BSB vorwiegend in Unternehmen größer 100 Beschäftigte gestellt. Hier ist es sicherlich auch sinnvoll einen Eigenen zu beschäftigen. In den Kleinunternehmen wird dies sicherlich nie der Fall sein. Und für diese Betriebe wird die Versicherung auch keinen fordern. Hier muß man den Betrieben diese Dienstleistung anbieten mit den Argumenten von Betriebsausfall- oder unterbrechungskosten. Hier reicht es meiner Meinung nach, wenn die Mitarbeiter geschult werden, Evakuierungsübungen durchgeführt werden und jährliche Brandschutzbegehungen statt finden. Diese dokumentiert und den Verantwortlichen zur Umsetzung weitergegeben, fertig. Damit sind die gröbsten Aufgaben erfüllt. Will das Unternehmen mehr zB. Beratung bei Umbauten etc. muß es dies extra anfordern.

Bin mal gespannt wie die anderen das sehen.

schöne Grüße aus dem Saarland

Rupp

Beitragvon Rupp » Di 15.07.2003 1:00

Naja, die Diskussion hält sich ja in Grenzen!!!

Falk_HL
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Beitragvon Falk_HL » Di 15.07.2003 1:00

wohl war, hält sich mächtig in Grenzen. Ich weiß auch nicht an was das liegt???

Ich meine nicht, dass das zwingend ist, sich bei Umbauten etc. pp. von extern Beratung zu holen. Reden wir doch mal von größeren Unternehmen, da gibt es festgelegte Standards, wer stellt diese auf wer kontrolliert deren Umsetzung? Meine Erfahrung ist die, das "DIE" Externen meist sehr sehr froh sind, wenn ihnen die Richtung vorgegeben ist, besser noch wenn es konkrete Planungsunterlagen gibt. Na was glaubst du Ralf wer die erstellt???

Ich denke die Diskussion geht immer in die selbe Richtung: von welch einem Level, von welcher Qualität sprechen wir, wenn wir vom BSB reden?

Bedarf es Abstufungen? Antwort: Ja!

Reichen 14 Tage Ausbildung für o. g. Qualität? Antwort: Nein!

Merkst du die Lücke in der sich die Meisten von uns befinden dürften?

Mir geht es bei dieser Diskussion nicht allein darum zu fragen, wer fordert was und ab wann bei welcher Größe und wer trägt diese Forderung mit.

Ich frage mich vielmehr, von welcher Qualität gehen wir aus, wenn es um die Frage nach dem externen BSB geht. Mal schnell nach den Feuerlöschern zu schauen oder ne Räumungsübung zu organisieren dass verstehe ich nicht unter der Organisationsform eines externen BSB.

Noch ein Wort zu den Versicherungen: ich habe letzte Woche ne ganz interessante Variation kennengelernt und glaube, dass dieses meine Theorie noch bestärkt. Und zwar heißt es ganz lapidar, "wir haben unsere Rabattirung mit einer entsprechend großen Selbstbeteiligung erkauft" Das heißt durch diese Konstellation kannst du haben was du willst, es ist vollkommen wurst ob du 10 oder 20 Sprinkleranlagen hast. Es ändert nichts an der Versicherungssumme und somit ergibt sich Konsequenter Weise auch keine Forderung seitens der Versicherung nach einem BSB.

Es stellt sich aber innerbetrieblich sehr schnell die Frage, wie erreicht man, unter Bezugnahme einer betriebswirtschaftlichen Kostenrechnung, ein Sicherheitsniveau, dass dieses Versicherungsmodell wirtschaftlich erscheinen lässt. Nun, wo siehst du hier den BSB?

Ich glaube Ralf, die BSB selbst müssen hierauf eine Antwort finden. Bedarf es an ein MEHR als bisher, tja dann müssen wir es einfordern, oder?

Zu aller erst muss es natürlich eine Diskussion darüber geben, und damit grüße ich dich von hier aus erst einmal.

P.S. Mittwoch und Donnerstag sind Andreas und ich auf der Security, mal sehen was es von dort Neues zu berichten gibt.
Zuletzt geändert von Falk_HL am Mi 16.07.2003 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße FH

Lars Angler

Beitragvon Lars Angler » Mi 21.04.2004 0:29

Hallo,

was gibts denn gegen externe Brandschutzbeauftragte zu sagen. Ich bin selbst einer und finde die Lösung gar nicht so übel. Einen Mitarbeiter im Betrieb zu qualifizieren ist teuer und zeitaufwändig und selbst in großen Betrieben wird er immer noch einer anderen Tätigkeit nachgehen. Ich mache dagegen den ganzen Tag nix anderes als Brandschutz für alle möglichen Bereiche, kann spezielle Sachen anbieten die für 'ne einmalige Angelegenheit zu teuer wären (Experimentalvorträge zu BS bei Gefahrstofflagerung usw.), habe jede Menge Vergleichsmöglichkeiten, muss mich ständig entsprechend qualifizieren und kann bei einer nicht allzu großen Auslastung auch "regelmässig" im Betrieb vorbeischauen. Das wird von den meisten Versicherern akzeptiert. Die Kosten im Betrieb rechnen sich +/- 0, aber die Qualität ist ne andere....damit die Betreuung vor Ort stimmt, werden die betrieblichen Führungskräfte im Bereich Haftung und Verantwortung geschult, i.d.R. Räumungs-/Brandschutzhelfer ausgebildet. Ich kann da nix schlechtes dabei finden.....
Gruss Lars :wein:

Lars Angler

Beitragvon Lars Angler » Mi 21.04.2004 0:36

Nachtrag:

....es gibt sogar Betriebe, die halten sich einen eigenen BSB und bestellen einen externen dazu....und wenn dann der eine Brandschutzsachverständiger ist und der andere Brandschutz studiert hat...und dazu beide noch Qualifizierungen haben im Bereich Arbeitssicherheit, Strahlenschutz und Feuerwehr....ist das keine Qualität... :???:

Falk_HL
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Beitragvon Falk_HL » Mi 21.04.2004 12:40

Lars Angler hat geschrieben:was gibts denn gegen externe Brandschutzbeauftragte zu sagen.

Hallo,
ich habe jetzt den ganzen Thread noch mal gelesen, kann aber nicht erkennen, dass dies die Grundaussage war. Wann ist was besser (intern/extern) oder schlechter bzw. wo überwiegen wann die Vor- oder Nachteile?
Ich denke die Diskussion geht immer in die selbe Richtung: von welch einem Level, von welcher Qualität sprechen wir, wenn wir vom BSB reden?

Bedarf es Abstufungen? Antwort: Ja!

Reichen 14 Tage Ausbildung für o. g. Qualität? Antwort: Nein!
Bitte nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen externe BSB. Davon ausgehend, dass der Externe entsprechend qualifiziert ist. Aber schon wieder sind wir an der gleichen Stelle, mit welcher Ausbildung darf man sich BSB nennen (?) und reicht das dann aus um als externer BSB zu arbeiten?

Meine Gedanken gehen eher in die Richtung, dass nach heutiger Definition (z. B. vfdb, vds) eine externe Ansiedlung schwierig sein dürfte, weil hier viel zu viel schwammig oder teilweise überhaupt nicht konkretisiert wurde. Das Arbeitsschutzgesetz formuliert nur in Form der Innensicht.

Was ich damit nicht sagen möchte ist, dass es negativ wäre, sich die Dienstleistung "Brandschutz" einzukaufen. Je nach Ausgangssituation sicherlich oft eine positive Option.

Wenn ich dieses jedoch an dem Namen BSB festmachen möchte, sehe ich das aufgrund der vielen Regelungs- und Qualifizierungslücken eher kritisch. Nach wie vor wird ohne einheitlichen Standard ausgebildet und auch nur auf niedrigem Niveau* (bezogen auf die üblichen 7-14 Tage).
*Niveau im Sinne der Ausbildungszeit.

Die Kosten im Betrieb rechnen sich +/- 0, aber die Qualität ist ne andere....
Möglicherweise, nicht unbedingt. Pauschalisierungen sind hier sehr gewagt!

Lars Angler hat geschrieben:....es gibt sogar Betriebe, die halten sich einen eigenen BSB und bestellen einen externen dazu....und wenn dann der eine Brandschutzsachverständiger ist und der andere Brandschutz studiert hat...
Ist sicherlich bei "Standardproblemfällen" nicht die Regel, ansonsten warum auch nicht.
Grüße FH

Sauermann

Beitragvon Sauermann » Mo 10.05.2004 23:30

Ich möchte mal ein Beispiel geben:
Ich bin Selbstständig im Bereich vorbeugenden Brandschutz und ein Externer BSB.
90% meiner Kunden sind Firmen mit weniger als 100 Mitarbeiter .
Diese Firmen Haben keine geeignete Fachkraft um sie als BSB einzusetzen
und wenn ja ist Sie zu teuer. Das Argument ein BSB sollte vor Ort sein um schnell Handeln zu können lasse ich nicht gelten, da ich ausreichende, gut Ausgebildete Löschhelfer in diesen Betrieben einsetze.
In einigen größeren Firmen bin ich auch der zweite BSB als Externer,weil
der erste BSB ein Feuerwehrmann bestellt wurde und wenig kenntnisse über den Vorbeugenden Brandschutz hat. Dort allerdings bin ich dann meist in Beratender funktion tätig.

Jürgen Sauermann